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Die landläufige Bezeichnung "Narkolepsie" wird als Diagnose bei Pferden verwendet, die spontan einschlafen, schwanken, stolpern und stürzen oder regelrecht zusammenbrechen (Kataplexie).
Nicht immer werden diese Anfälle tatsächlich beobachtet - häufig stürzen die Pferde mitten in der Nacht (zu ihren Hauptruhezeiten).
Manchmal geben nur typische Verletzungen (z.B. an den Karpal-, Fessel- und Sprunggelenken, am Kopf und am Hüfthöcker) Hinweise auf die Stürze.
Manche Tiere verletzen sich dabei schwer. Die Schlafstörung belastet die Pferde aber nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Die Leistungsfähigkeit von Sportpferden nimmt ab, Konzentrationsprobleme und Aggressionen nehmen zu.
Die Narkolepsie ist eine schwerwiegende Schlafstörung, die unterschiedliche Ursachen haben kann:
Beispiele:
Die Pseudo-Narkolepsie ist wesentlich häufiger für Anfälle verantwortlich, als eine echte Narkolepsie.
Pferde sind Fluchttiere und deshalb für Schlafstörungen prädestiniert.
Bei der Pseudo-Narkolepsie (Schlaf Unterdrückung) hilft eine verhaltensmedizinische Konsultation um die Ursache(n) zu finden.
Ursachen:
Angst, Stress und/oder Schmerzen sind meistens dafür verantwortlich, dass sich die Pferde nicht mehr hinlegen. Stallwechsel sind besonders problematisch und oft Auslöser einer Pseudo-Narkolepsie. Aber auch ungeeignete Einstreu, zu kleine Liegeflächen, sozialer Stress in der Herde oder orthopädische Erkrankungen können ursächlich sein.
REM-Schlafmangel:
Pferde können zwar auch im Stehen schlafen, REM-Schlaf ist allerdings (wegen der niedrigen Muskelspannung) nur im Liegen möglich.
Pferde schlafen 1-3 Stunden pro Tag im Liegen. Können sie sich nicht hinlegen, führt chronischer Schlafmangel mit der Zeit zu den gefürchteten Anfällen.
Therapie:
Die Pseudo-Narkolepsie hat, wenn sie rechtzeitig erkannt wird, eine gute Prognose.
Sie sollte allerdings frühzeitig behandelt werden, da sie sich auch zu einer chronischen Verhaltensänderung entwickeln kann, die dann nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr therapierbar ist.
Veränderungen der Haltungsbedingungen und der Herdenstruktur, Stressmanagement, Schmerztherapie und evtl. auch eine Futterumstellung oder kurzfristiger Einsatz von Beruhigungsmitteln, Pheromonen oder Phytopharmaka können dabei helfen, das Problem rechtzeitig in den Griff zu bekommen.